Warum streiten sich Länder und warum gibt es Krieg?
Warum streiten sich Länder und warum gibt es Krieg?
Diese Frage hat die Igel-Klasse (Grundstufe, Jahrgänge 1, 2, 3) der PRIMUS Schule Münster gestellt.
Länder streiten sich aus den gleichen Gründen wie Menschen oder Kinder. Bei Kindern gibt es Streit, wenn ein Kind das Spielzeug vom anderen haben möchte, obwohl es ihm nicht gehört. Oder weil das eine Kind etwas Doofes getan hat, was es nicht durfte und was das andere Kind traurig oder wütend gemacht hat. Oder weil es nur noch ein Stück Schokolade gibt, aber beide Kinder eines wollen. Länder wollen nicht unbedingt Schokolade oder Spielzeug, sondern Zugang zu Trinkwasser, zu wertvollen Stoffen wie Holz oder Materialien, aus denen man Häuser, Fabriken und anderes bauen kann, oder einfach komplette Teile eines anderen Landes. Aber die Gründe für den Streit sind die gleichen. Ein Land hat etwas, was das andere gerne möchte, obwohl es ihm nicht gehört. Oder ein Land hat etwas getan hat, was es nicht durfte und was das andere Land nicht wollte. Oder beide Länder wollen etwas haben, das es nur sehr selten oder einmal gibt. Und manchmal verhalten sich die Chefs von Ländern auch so wie manche Kinder – sie wollen einfach nur zeigen, dass sie die Stärksten sind und fangen deshalb einen Streit an.
Der Unterschied zwischen dem Streit zwischen Kindern und dem Streit zwischen Ländern liegt also in den Dingen, um die gestritten wird. Wenn ein Kind ein Spielzeug nicht bekommt, dann kann es notfalls mit einem anderen Spielzeug spielen. Wenn zum Beispiel ein Land keinen Zugang zum Trinkwasser mehr hat, dann verdursten die Menschen, die in dem Land leben. Um das zu verhindern, versuchen Länder dann manchmal, sich etwas gewaltsam von einem anderen Land zu nehmen. Und dann ist das Problem, dass es auf Länder-Ebene keine Lehrer, Schiedsrichter oder Eltern gibt, die den Streit schnell verhindern können oder bestimmen können, wer was bekommt. Stattdessen verteidigt sich das zweite Land gegen den Angriff vom ersten Land – und dann kommt es zum Krieg.
Früher kam es noch häufiger zum Krieg. Heute gibt es das seltener, weil die Länder eigentlich gemerkt haben, dass Krieg nur für ganz wenige Personen wirklich gut ist und die meisten Leute und Länder darunter leiden. Darum haben sie sich darauf geeinigt, dass es zwischen den Ländern Regeln geben soll, wie man sich beim Streiten verhält, und Schiedsrichter, die darauf achten, dass die Regeln eingehalten werden. Diese Schiedsrichter nennt man auch internationale Institutionen. Leider haben diese Institutionen aber nicht so viel Einfluss wie ein echter Schiedsrichter – sie können meistens maximal die gelbe Karte verteilen, aber nicht jemand vom Spiel ausschließen. Und deshalb kommt es immer noch vor, dass sich manche Länder nicht an die Regeln halten, wie man sich in einem Streit verhält. Und dann wird aus dem Streit zwischen Ländern, den es wie den Streit zwischen Kindern immer gibt und immer geben wird, Krieg.
Weitere Informationen und z.B. Erklärfilme gibt es hier: https://www.bpb.de/themen/kriege-konflikte/dossier-kriege-konflikte/