Warum sind Blumen bunt?

Wer kennt sie nicht, die bunte Farbenpracht im Frühjahr und Sommer, wenn die Pflanzen blühen? Während Blätter nur grünen Farbstoff besitzen, können Blüten in vielen verschiedenen Farben auftreten. Die Farben kommen durch gelöste Farbstoffe in den Zellen der Blüte zustande. Aber warum sind Blumen bunt?

Blütenpflanzen sind auf die Hilfe von sogenannten Bestäubern angewiesen, denn sie können sich nicht selbst fortpflanzen. Zu den Bestäubern zählen z.B. Insekten wie Bienen, Hummeln oder Schmetterlinge, aber auch Vögel wie z.B. Kolibris gehören dazu. Damit diese Tiere auf die Blumen bzw. die Blüten aufmerksam werden, müssen diese sich bemerkbar machen. Das können sie auf verschiedene Weisen. Zum einen machen sie sich über ihren Duft bemerkbar und zum anderen eben über ihre Farbe.

Doch diese Reize allein reichen nicht aus, um die Bestäuber anzulocken. Damit diese auch regelmäßig bei den Blüten vorbeischauen, bieten die Pflanzen den Tieren Nahrung wie Nektar oder auch Pollen. Wenn z.B. eine Biene sich also den Nektar einer Blüte holt, sammelt sie dabei die Pollen der Blüte. Die Pollen bleiben an den Beinen hängen und wenn die Biene dann zur nächsten Blüte weiterfliegt, überträgt sie diese. So wird die nächste Blüte bestäubt und aus der bestäubten Blüte entsteht eine Frucht. Diese Frucht enthält die Samen, welche zur Fortpflanzung der Pflanze dienen.

Dieses Geben und Nehmen ist sowohl für die Pflanzen als auch für die Tiere von großer Bedeutung. Die Pflanzen können sich so fortpflanzen und die Tiere erhalten im Austausch wichtige Nahrung. Durch ihre bunten Farben machen die Blumen also die Tiere auf sich aufmerksam. Es ist quasi ihre Art, „Hallo, ich bin hier!“ zu rufen.

Michaela Appel

Dieser Text wurde im Rahmen der Bachelor-Grundvorlesung Botanik erstellt. Betreuung: Jun.-Prof. Dr. Meret Huber, Institut für Organismische und Molekulare Evolutionsbiologie, Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Literatur/zum Weiterlesen:

Sadava, David, et al: Purves Biologie. 10. Auflage. Editor: Jürgen Markl. Übersetzt von Andreas Held et al. Berlin/Heidelberg: Springer Spektrum 2019.

Kadereit, Joachim W., et al: Strasburger – Lehrbuch der Pflanzenwissenschaften. 37. Auflage. Hrsg. von Joachim W. Kadereit. Berlin/Heidelberg: Springer-Verlag 2014.

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