Nein, die Erde als Ganzes kann nicht auseinanderbrechen, weder beim Ausbruch eines Vulkans noch bei einem Erdbeben.
Beides, Vulkanismus und Erdbeben, hängen mit Vorgängen im Erdinneren zusammen. Unsere Erde ist schalenförmig aufgebaut. Dies sind (vereinfacht) von innen nach außen der Erdkern, der Erdmantel und die Erdkruste.
Die Erdkruste setzt sich aus einer Reihe unterschiedlich großer Platten zusammen. Sie entstehen an den sogenannten mittelozeanischen Rücken. Hier dringt heißes Magma aus dem Erdmantel durch die feste ozeanische Kruste nach oben und fließt am Meeresboden aus. Dabei werden die beiden Erdplatten auseinandergedrückt. Der Geologe nennt dies eine Spreizungszone. Im Atlantischen Ozean bewegen sich auf diese Weise Amerika und Europa im Schnitt um 2-3 cm pro Jahr auseinander. Solche untermeerischen Eruptionen sind sehr häufig mit Erdbeben verbunden.
Erdplatten verschwinden aber auch wieder im Erdmantel. Geologen sprechen dabei von Subduktionszonen. Vor der Küste von Südamerika verschwindet beispielsweise die Nasca-Platte unter dem südamerikanischen Kontinent, wird dort subduziert. Beim Abtauchen heizt sich das Gestein auf, bis es schmilzt. Die Schmelze drängt dann wieder nach oben und ist für den Vulkanismus in den Anden verantwortlich. Auch bei der Subduktion von Erdplatten kommt es zu Erdbeben.
Schließlich reiben Erdplatten auch seitlich aneinander und verursachen Erdbeben. Sicherlich das bekannteste Beispiel ist die Sankt Andreas-Störungszone in Kalifornien, die immer wieder zu kleineren oder größeren Erdbeben in San Franzisco oder Los Angeles geführt hat und noch führt.
Auch wenn die großen Vulkanausbrüche wie etwa der Ausbruch des Krakatau (Indonesien) im Jahre 1883 oder das untermeerische Erdbeben vor Sumatra und der nachfolgende Tsunami am 26.12.2004 verheerende Folgen auch für uns Menschen haben, so sind sie dennoch örtlich begrenzt. Mithin kann die Erde nicht auseinanderbrechen. Vulkanismus und Erdbeben zeigen uns aber sehr deutlich die Kräfte im Erdinneren.