Nicht alle Fäden, die eine Spinne produziert, sind klebrig. Bei den Radnetzen der Gartenkreuzspinnen sind zum Beispiel nur die Fäden, die die Spirale des Netzes bilden, klebrig. Die von innen nach außen laufenden Radien des Netzes kleben hingegen nicht. Die Spinne kann also sicher durch ihr Netz laufen, indem sie nur auf die nichtklebenden Fäden tritt. Sollte sie aber doch einmal mit einem Fuß einen Klebfaden berühren, so ist die Kontaktfläche zwischen Faden und Fuß so klein, dass die Klebwirkung nicht sehr stark ist. Aus diesem Grund hat sie an den Füßen auch gegabelte Borsten, die die Kontaktfläche nochmals reduzieren.
Ein Beute-Insekt hängt in der Regel mit dem ganzen Körper im Spinnennetz, sodass die Kontaktfläche um ein Vielfaches größer ist. Würde man eine Spinne mit dem Rücken in ein Spinnennetz legen, würde sie dort auch festkleben (bitte nicht ausprobieren!).
Man findet häufig die Angabe, dass die Füße der Spinnen außerdem mit irgendwelchen Substanzen überzogen seien, die ein Festkleben verhindern. Eine Zeit lang wurde diese Ansicht von Experten abgelehnt, aber mittlerweile gibt es Hinweise, dass zumindest einige Spinnenarten tatsächlich an ihren Füßen über eine kleberabweisende Substanz verfügen.