Warum sind bei einem Blitzeinschlag in einen See (oder ein Meer) anschließend nicht alle Fische tot?

Wer kennt es nicht: Ein schöner Sommertag am Badesee neigt sich dem Ende entgegen, doch plötzlich zieht ein Gewitter auf. Da heißt es für uns Menschen: raus aus dem Wasser! Denn das Baden im Freibad oder Badesee während eines Gewitters ist für uns Menschen besonders gefährlich. Aber was ist denn mit den Fischen im Wasser, die sich nicht einfach in Sicherheit bringen können?

Blitze schlagen bekanntlich im höchsten Punkt ein. Haben wir nun eine glatte Wasseroberfläche und einen Schwimmer im Wasser, so schlägt der Blitz darum bevorzugt auf diesen Schwimmer ein, da er den höchsten Punkt bildet. Genauso könnten auch Fische vom Blitz getroffen werden, wenn sie sich nah an der Wasseroberfläche befinden. Daher heißt es für Fische bei einem Gewitter: Abtauchen!

Abtauchen können die Fische sehr viel besser als wir Menschen und das liefert ihnen einen Vorteil: Das Wasser leitet den Strom besser als der Fisch selbst und daher zieht der Fisch den Blitz auch nicht an. Auch sind Fische meist sehr viel kleiner als wir Menschen und je kleiner ein Tier, desto weniger Schaden richtet der Blitz an, da er in einem kleinen Körper nicht so hohe Spannungen aufbauen kann wie bei einem großen Körper.

Zusammengefasst: Fische können auch durch einen Blitzeinschlag getötet werden, wenn sie sich nah an der Wasseroberfläche befinden. Da sie aber meist weiter unten schwimmen, sind sie bei einem Gewitter geschützt. Fische sind also keineswegs immun gegen hohe Ströme und Spannungen. Manche Tiere, wie z.B. der Zitteraal, nutzen sogar elektrische Spannungen, um ihre Beute zu lähmen und anschließend zu töten.

Julia Welberg

Institut für Didaktik der Physik

Weiterführende Quellen:

https://www.planet-schule.de/sf/php/sendungen.php?sendung=10133

https://www.planet-wissen.de/technik/energie/elektrizitaet/pwieelektrofische100.html

Kategorien: ,