Was ist das kleinste Tier und wie groß ist es? Wie groß ist das kleinste Tier der Welt? Und was ist das kleinste Tier Deutschlands?
Nach neuesten Erkenntnissen gehören die kleinsten Tiere der Welt zu der wenig bekannten Tiergruppe der Myxozoa. Lange dachte man, dass es sich bei diesen Organismen gar nicht um Tiere, sondern um eine spezielle Gruppe von Einzellern handelt. Heute geht man (auch aufgrund genetischer Untersuchungen) aber davon aus, dass es sich hierbei um Verwandte der Nesseltiere, also der Quallen und der Korallen, handelt.
Die Myxozoa sind so klein, dass man sie nicht einmal mit einer Lupe sehen kann. Um sie sehen zu können, braucht man ein gutes Mikroskop. Ihre Größe beträgt oft nur zwischen 10 und 20 Mikrometer, das entspricht nur 0,01 bis 0,02 mm!
Bei den Myxozoa handelt es sich ausschließlich um Parasiten, die in anderen Tieren leben. Die parasitische Lebensweise hat dazu geführt, dass sie mit der Zeit immer kleiner wurden und dabei viele der Merkmale verloren haben, die wir für „typisch tierisch“ halten. So haben die Myxozoa keine Nervenzellen – geschweige denn ein Gehirn – und die meisten haben auch keine Muskulatur. Bei manchen Arten bestehen die Tiere nur aus einer oder wenigen Zellen!
Die Myxozoa sind auf der ganzen Welt verbreitet, somit sind sie auch sicher die kleinsten in Deutschland lebenden Tiere.
Die weltweit kleinsten bekannten Wirbeltiere sind die 2012 beschriebenen Frösche der Art Paedophryne amauensis aus Neuguinea. Sie sind ausgewachsen nur 7 bis 8 mm lang, also nur halb so groß wie der Durchmesser eines 1-Cent Stücks. Nur wenig größer und aufgrund seines schlanken Körpers sogar noch leichter ist der in Indonesien beheimatete Süßwasserfisch Paedocypris progenetica. Das Verwunderliche an diesen winzigen Wirbeltieren ist die Tatsache, dass sie die gleichen Organe besitzen, wie ihre größeren Verwandten. Sie haben ein Herz, Blutgefäße, einen Magen, einen Darm, ein Gehirn, eine Wirbelsäule, Nieren, ja sogar eine Milz und eine Bauchspeicheldrüse – aber alles in XXS-Größe.
Als kleinste Säugetiere der Welt gelten die Etruskerspitzmaus und die Hummelfledermaus. Beide Arten wiegen ausgewachsen nur 2–3 Gramm und die Körperlänge (ohne den Schwanz) liegt zwischen 3 und 5 cm. Die geringe Körpergröße hat zur Folge, dass diese Tiere einen sehr speziellen Stoffwechsel aufweisen. Das Herz der Etruskerspitzmaus schlägt in der Minute bis zu 1.500 Mal – also 25 Mal pro Sekunde – und sie können in dieser Zeit 900 Mal ein- und ausatmen.
Das kleinste Säugetier Deutschlands, die Zwergspitzmaus, gehört ebenfalls in die Gruppe der Spitzmäuse. Mit Schwanz werden diese Tiere um die 10 cm groß, die Kopf-Rumpf-Länge ohne Schwanz beträgt ungefähr 5 bis 6 cm.