Erst im März 2022 war es wieder so weit: Die Sonne erschien in blassem Rot, am Himmel war ein dunstiger rötlicher Schleier zu sehen und Fensterbänke, Fahrräder sowie Autos waren von einer rötlichen Staubschicht bedeckt. Doch wie kommt der Staub aus der über 3000 Kilometern entfernten Sahara nach Münster?
Der feine Wüstenstaub ist nur wenige Mikrometer groß, wird durch stürmischen Wind aufgewirbelt und kann dabei Höhen bis zu fünf Kilometern erreichen. Weil die Staubaerosole so leicht sind, können sie sogar mehrere Monate in den höheren Luftschichten der Atmosphäre verweilen und durch die globalen Windströmungen über tausende Kilometer weit transportiert werden. Bei passender Großwetterlage und warmen südlichen bis südwestlichen Winden gelangt die Staubwolke schließlich nach Deutschland.
Meist kommt es zur Bildung von Regenwolken. Durch die Regentropfen werden die Staubaerosole aus der Atmosphäre ausgewaschen, d.h., sie werden zum Boden und damit auf das Auto transportiert. Manchmal kommt es auch zur trockenen Deposition, das heißt, die Aerosole werden durch Winde in der Atmosphäre ohne Regen nach unten transportiert und gelangen so als feine Staubschicht auf das Auto.
Doch nicht immer, wenn Wüstenstaub in hohen Luftschichten über Deutschland liegt, bildet sich eine Staubschicht am Boden, denn in vielen Fällen wird der Staub vor allem weiter transportiert und gelangt nicht bis an die Erdoberfläche.