Insulin ist eines von zwei Hormonen, das im Körper den Blutzuckerspiegel reguliert. Wenn wir essen, werden die Kohlenhydrate in ihre einzelnen Bausteine zerlegt, von denen der wichtigste die Glucose ist. Glucose ist der primäre Energielieferant aller Zellen und unser Gehirn (das beim Menschen etwa 20% der Energie im Ruhezustand verbraucht) verwendet ausschließlich Glucose als Energielieferant. Daher ist es wichtig, dass die Menge an verfügbarer Glucose reguliert wird und wir immer genug Reserve haben, wenn wir gerade keine Nahrung aufnehmen oder besonders viel Energie brauchen (z.B. beim Sport).
Wenn wir also Glucose aufnehmen, schütten die Langerhans-Zellen in unserer Bauchspeicheldrüse (Pankreas) Insulin aus. Das regt Zellen in den Muskeln und der Leber dazu an, Glucose aufzunehmen und als Glykogen („tierische Stärke“) zu speichern. Langfristig wird Zucker auch im Fettgewebe zu Speicherfett umgewandelt.
Es gibt zwei Hauptformen der Diabetes mellitus:
Typ I ist eine Autoimmunerkrankung, die meist in der Kindheit oder Jugend beginnt und bei der die Immunzellen die Langerhans-Zellen angreifen und zerstören. Menschen mit Diabetes Typ I haben daher zu wenig Insulin und müssen sich dieses spritzen, wenn immer sie etwas essen.
Diabetes Typ II ist eine Erkrankung, an der vor allem alte und übergewichtige Menschen leiden. Durch ungesunde, zuckerreiche Ernährung „ermüden“ die Langerhans-Zellen mit der Zeit oder die Speicherzellen (Muskeln, Leber, Fettgewebe) werden mit der Zeit unempfindlich gegenüber dem Insulin. Dies führt dazu, dass auch diese Personen zu wenig Insulin produzieren und zusätzliches Insulin gegeben werden muss.
Fun Fact: Auch Haustiere wie Hunde, Katzen oder Kaninchen können bei ungesunder Fütterung an Typ II Diabetes erkranken.
Abbildung: Blutzucker-Regulation, Quelle: Müller-Esterl, W. Biochemie: Eine Einführung für Mediziner und Naturwissenschaftler (Springer Spektrum, 2018).