Ist Nuklearenergie wirklich so schlimm?

Erstmal möchte ich erklären, was Nuklearenergie überhaupt ist: Atome bestehen aus einer Atomhülle mit Elektronen (damit beschäftigen sich Chemiker) und aus einem im Verhältnis zum Atom winzigen Atomkern (damit beschäftigen sich Kernphysiker). Im Atomkern befinden sich positiv geladene Teilchen, die sogenannten Protonen, und neutrale Teilchen, die sogenannten Neutronen. Protonen stoßen sich gegenseitig ab, weil sie die gleiche elektrische Ladung tragen. Warum ist der Atomkern dann überhaupt stabil? Hier kommt die Kernkraft ins Spiel. Die Kernkraft wurde erst vor gut 100 Jahren entdeckt. Sie ist sehr viel stärker als die elektrische Kraft, aber hat nur eine sehr kurze Reichweite. Darum bleiben die Protonen zwar im winzigen Kern – die anziehende Kernkraft überwiegt. Aber außerhalb vom Atomkern bekommt man nicht viel von dieser Kraft mit – wegen der extrem geringen Reichweite. Was ist nun Kernenergie? Es ist die Energie, die man brauchen würde, um zum Beispiel eines der Protonen aus dem Kern „herauszuziehen“ – gegen die Kernkraft. Man muss nur eine winzige Strecke überwinden und dennoch sehr viel Energie aufwenden.

Jetzt zu der eigentlichen Frage: Nuklearenergie als solche ist weder „gut“ noch „schlimm“. Ohne Nuklearenergie wären Atome nicht stabil und unser Universum würde gar nicht existieren können. Aber Menschen können mit ihrem Wissen über die Kernkraft Dinge machen, die sicherlich aus menschlicher Sicht schlimm sind: In Atombomben wird Kernenergie freigesetzt, indem man schwere Atomkerne wie das Uran zum Platzen bringt, wodurch viel Energie frei wird. Das ist nicht nur schlimm, sondern ganz furchtbar! In Atomkraftwerken wird eine ähnliche Reaktion genutzt, aber sehr viel kontrollierter. Aber hier gibt es ein Problem: Es entstehen dadurch neue Atome als „Zerfallsprodukte“, die nicht stabil sind, sondern radioaktiv. Sie zerfallen und setzen dabei für Menschen schädliche Strahlung frei, zum Teil für wenige Minuten, zum Teil für Jahre, Jahrzehnte, Jahrhunderte, Jahrtausende oder noch länger. Hätten die Ägypter vor 5.000 Jahren diese Technologie genutzt, hätten wir noch heute das Problem mit dem „Atommüll“  aus dieser Zeit. Wenn ihr also mich fragt, ob Nuklearenergie „schlimm“ ist, würde ich antworten: Nein, Nuklearenergie ist überhaupt nicht schlimm. Aber es ist wichtig, verantwortungsvoll mit dem Wissen darüber umzugehen, sonst können schlimme Dinge damit passieren.

Erstmal möchte ich erklären, was Nuklearenergie überhaupt ist: Atome bestehen aus einer Atomhülle mit Elektronen (damit beschäftigen sich Chemiker) und aus einem im Verhältnis zum Atom winzigen Atomkern (damit beschäftigen sich Kernphysiker). Im Atomkern befinden sich positiv geladene Teilchen, die sogenannten Protonen, und neutrale Teilchen, die sogenannten Neutronen. Protonen stoßen sich gegenseitig ab, weil sie die gleiche elektrische Ladung tragen. Warum ist der Atomkern dann überhaupt stabil? Hier kommt die Kernkraft ins Spiel. Die Kernkraft wurde erst vor gut 100 Jahren entdeckt. Sie ist sehr viel stärker als die elektrische Kraft, aber hat nur eine sehr kurze Reichweite. Darum bleiben die Protonen zwar im winzigen Kern – die anziehende Kernkraft überwiegt. Aber außerhalb vom Atomkern bekommt man nicht viel von dieser Kraft mit – wegen der extrem geringen Reichweite. Was ist nun Kernenergie? Es ist die Energie, die man brauchen würde, um zum Beispiel eines der Protonen aus dem Kern „herauszuziehen“ – gegen die Kernkraft. Man muss nur eine winzige Strecke überwinden und dennoch sehr viel Energie aufwenden.

Jetzt zu der eigentlichen Frage: Nuklearenergie als solche ist weder „gut“ noch „schlimm“. Ohne Nuklearenergie wären Atome nicht stabil und unser Universum würde gar nicht existieren können. Aber Menschen können mit ihrem Wissen über die Kernkraft Dinge machen, die sicherlich aus menschlicher Sicht schlimm sind: In Atombomben wird Kernenergie freigesetzt, indem man schwere Atomkerne wie das Uran zum Platzen bringt, wodurch viel Energie frei wird. Das ist nicht nur schlimm, sondern ganz furchtbar! In Atomkraftwerken wird eine ähnliche Reaktion genutzt, aber sehr viel kontrollierter. Aber hier gibt es ein Problem: Es entstehen dadurch neue Atome als „Zerfallsprodukte“, die nicht stabil sind, sondern radioaktiv. Sie zerfallen und setzen dabei für Menschen schädliche Strahlung frei, zum Teil für wenige Minuten, zum Teil für Jahre, Jahrzehnte, Jahrhunderte, Jahrtausende oder noch länger. Hätten die Ägypter vor 5.000 Jahren diese Technologie genutzt, hätten wir noch heute das Problem mit dem „Atommüll“  aus dieser Zeit. Wenn ihr also mich fragt, ob Nuklearenergie „schlimm“ ist, würde ich antworten: Nein, Nuklearenergie ist überhaupt nicht schlimm. Aber es ist wichtig, verantwortungsvoll mit dem Wissen darüber umzugehen, sonst können schlimme Dinge damit passieren.

Prof. Dr. Stefan Heusler

Institut für Didaktik der Physik

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