Diese Frage lässt sich im Moment noch nicht wissenschaftlich beantworten.
Forscher:innen arbeiten allerdings daran, dem Moment des Urknalls immer näher zu kommen. Dies passiert durch Berechnungen (Theorie), aber auch durch konkrete Versuche (Experiment).
Durch Beobachtungen von fernen Sternen und Galaxien, haben Wissenschaftler:innen vor etwa 100 Jahren herausgefunden, dass sich das Universum immer weiter ausdehnt. Das heißt, alle Galaxien entfernen sich voneinander und waren in der Vergangenheit näher zusammen. Das Universum war früher dichter und heißer.
Mit Hilfe der Theorien von Albert Einstein kann man berechnen, wieviel dichter und heißer es früher war. Etwa 400 000 Jahre nach dem Urknall war es nur wenig kälter als die Oberfläche der Sonne und zu diesem Zeitpunkt gab es nur die Bestandteile der leichtesten Atome im Universum – Elektronen und die Atomkerne von Helium und Wasserstoff.
So kann man immer weiter in der Zeit zurück gehen und berechnen, wie heiß das Universum war und wie sich die Bestandteile der Materie immer weiter auflösten … bis es auch keine Atomkerne mehr gibt. So verstehen wir mittlerweile, wie etwa 0.0000000001 Sekunden nach dem Urknall die allerkleinsten Teilchen miteinander reagiert haben und können dies an großen Beschleunigeranlagen wie dem Large Hadron Collider (Großer Hadronen-Speicherring mit 27 km Umfang) in Kollisionen von einzelnen Wasserstoffkernen untersuchen.
Atomkerne bestehen aus der dichteste Materie, die wir auf der Erde kennen. Ein Teelöffel Kernmaterie würde 20 000 000 t wiegen. In Kollisionen von Bleikernen gelingt es im ALICE-Experiment am Large Hadron Collider – an dem auch Forscher:innen aus Münster beteiligt sind – für Bruchteile von Sekunden die Materie erzeugen, wie sie eine millionstel Sekunde nach dem Urknall existierte. Diese hat eine Temperatur, die Milliarden mal größer ist als an der Oberfläche der Sonne.
Wir nähern uns also immer weiter dem Zeitpunkt des Urknalls und stoßen dabei mit den Experimenten in Bereiche vor, bei denen unsere bekannten und bewährten Rechnungen ihre Gültigkeit verlieren sollten und wir neue Theorien entwickeln müssen.