Wieso es den Mond gibt? Kurz gesagt: Weil er da ist! Wissenschaftlich besser beantworten kann man die Frage, wie der Mond entstanden ist. Wie der Mond sich bilden konnte, dazu haben sich Forschende im Lauf der Geschichte immer wieder Gedanken gemacht und kamen dabei zu ganz unterschiedlichen Ideen. Basieren solche Ideen auf guten Gründen und Argumenten, nennt man sie „Theorien“. Zur Entstehung des Mondes gab es also unterschiedliche wissenschaftliche Theorien. In den 1950er-Jahren vermuteten Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, dass der Mond aus einem Teil der Erde entstanden ist. Sie glaubten, dass sich die Erde so schnell drehte, dass sich ein Teil von unserem Planeten abgespaltete und dann den Mond bildete. Zur gleichen Zeit gab es die Theorie, dass der Mond an einer anderen Stelle im Universum entstanden ist und dann in die Umlaufbahn der Erde geraten ist: Durch die Erdanziehungskraft wurde der Mond sozusagen „eingefangen“ und in der Erdumlaufbahn festgehalten. Diese Theorie hat deswegen auch den Namen „Einfangtheorie“ bekommen. Beide Theorien werden heute aufgrund von genaueren Berechnungen und Untersuchungen nicht mehr als richtig angesehen.
Heute sind sich die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen einig, dass der Mond entstanden ist, indem verschiedene Himmelskörper aufeinandergeprallt sind. Als das Sonnensystem noch jung war, war es ein gewalttätiger Ort, an dem es überall krachte und knallte. Aus Kollisionen, also beim Aufeinanderprallen großer Himmelskörper, entstanden immer wieder große Trümmer, aus denen sich dann Planeten bildeten. Aus den Trümmerresten solcher Kollisionen entstanden auch Monde. Diese Theorie heißt daher „Kollisionstheorie“. Im äußeren Sonnensystem gibt es Unmengen an Monden und auch heute passieren solche Kollisionen noch unter kleineren Körpern wie Asteroiden. Es können also auch heute noch am Rand des Sonnensystems neue Monde entstehen.
Aber in welcher Weise ist der Mond für die Erde überhaupt wichtig? Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen wissen heute, dass sich die Erde und der Mond gegenseitig stabilisieren. Die Erde und der Mond ziehen sich gegenseitig an. Das führt dazu, dass die Erdachsen nicht zu viel schwanken können. Würden die Erdachsen immer wieder kippen, hätte das große Auswirkungen auf unser Klima und auf die Bewohnbarkeit der Erde. Wichtig sind auch die Gezeiten, also Ebbe und Flut. Die Gezeiten entstehen durch die Kräfte des Mondes, die sich durch das Meerwasser bewegen. Durch sie haben sich auf der Erde Grenzflächen gebildet, wo Land und Wasser aufeinandertreffen. Dort konnten sich Biotope bilden, in denen sich wieder viele Lebewesen entwickeln konnten. Der Mond war daher auch wichtig für die Entstehung von Leben auf der Erde.